„[…] auch, wenn ich Drehtermine für Fernsehbeiträge nur begleitet habe, war ich mit großer Neugier und Motivation dabei – ich hätte sonst weder die Rugby-WM noch die Pariser Fashion Week hautnah miterlebt.“
— Hanna Kazmirowski
„Ich studiere den binationalen Studiengang IKEAS/LEA in Halle und Paris. Nach meinen zwei Auslandssemestern in Paris wechselte ich im August und September 2023 für ein zweimonatiges Praktikum von der Rolle der Studentin in die der Journalistin. Im Auslandsstudio der ARD in Paris war ich Teil der Fernsehredaktion, bekam aber auch den crossmedialen Alltag mit, da die Radio-Kolleginnen direkt neben uns saßen.
Meine Hauptaufgabe war es, Kurzvideos für die Social-Media-Kanäle des @Weltspiegel (hauptsächlich Instagram) zu konzipieren und produzieren. Wie der Name schon sagt, zeigt der Weltspiegel gesellschaftliche und politische Geschehnisse aus aller Welt, und zwar von allen 28 ARD-Auslandsstudios aus. Konkret für meinen Fall heißt das, ich habe Themen, die in Frankreich aktuell, relevant und interessant waren, in « Reels » dargestellt. Dafür habe ich entweder Videomaterial von Presseagenturen verwendet (wenn ich nicht persönlich zum Ort hinfahren konnte) oder bin in Paris selbst auf Dreh gegangen. Mir macht Interviews führen und Videos drehen großen Spaß, deshalb fand ich diesen Teil der Arbeit am coolsten. Aber auch, wenn ich Drehtermine für Fernsehbeiträge nur begleitet habe, war ich mit großer Neugier und Motivation dabei – ich hätte sonst weder die Rugby-WM noch die Pariser Fashion Week hautnah miterlebt. Der Großteil der Arbeit findet aber im Büro am Schreibtisch statt : die französischen Medien verfolgen, E-Mails verschicken, Konzepte schreiben, sich mit Kolleginnen und Kollegen in deutschen Redaktionen absprechen und Redaktionskonferenzen abhalten, etc.
Man sollte auf keinen Fall Scheu vorm E-Mails schreiben, anrufen und fremde Leute ansprechen haben. Für die journalistische Arbeit war von großem Vorteil, die Stadt schon zu kennen, da mir die Themensuche so viel leichter fiel. Ich würde außerdem meinen, dass journalistische Vorerfahrungen für meine Praktikumsstelle nötig sind, denn sonst kann man wenig selbst umsetzen. Darunter zähle ich vor allem Recherchekenntnisse, einen Sinn für Themen und Videoschnitt am PC (Adobe Premiere Pro).
Mit etwas Bedauern musste ich allerdings feststellen, dass es vor allem im August nicht so viel zu tun gibt, da das der absolute Ferienmonat in Frankreich ist. Wenn Institutionen, Unternehmen, Service-Stellen geschlossen haben und selbst die Politik im Urlaub ist, passiert nicht viel – doch gerade solche vielseitigen und aufregenden Nachrichtenlagen hätte ich gerne miterlebt. Daher würde ich persönlich kein Praktikum mehr in Frankreich im Sommer machen.“