– Clara Hinrichs
In Krakau war die Zusammenarbeit mit den anderen Freiwilligen eine prägende Erfahrung. […] Trotz interkultureller Spannungen und Diskussionen konnte ich wertvolle Beziehungen zu anderen Freiwilligen aufbauen, besonders durch unsere gemeinsamen Aufgaben während des Festivals.
„Ich studiere seit dem Wintersemester 2023/24 IKEAS (Polenstudien und Angloamerikanische Studien) sowie Ethnologie im Bachelor. Zwischen dem 24. Mai und dem 12. Juli 2024 war ich als Volunteer in Krakau tätig und unterstützte zusammen mit 32 internationalen Freiwilligen das 33. Jüdische Kulturfestival. Dieses Festival zielt darauf ab, das ehemals jüdische Viertel Kazimierz wieder mit jüdischer Kultur zu beleben.
Auf das Projekt wurde ich durch meine Polnischdozentin aufmerksam. Aufgrund meiner früheren positiven Erfahrungen in Krakau und meinem familiären Bezug zur jüdischen Kultur war ich sofort interessiert und bewarb mich erfolgreich. Nach einem Bewerbungsverfahren, das ein Online-Formular und ein Vorstellungsgespräch umfasste, erhielt ich die Zusage. Da das Projekt während des Semesters stattfand, musste ich Lösungen für die Teilnahme an meinen Seminaren finden.
Meine Erwartungen richteten sich hauptsächlich auf die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse und das Kennenlernen jüdischen Lebens in Krakau. Allerdings war ich auch nervös wegen der interkulturellen Begegnungen, insbesondere in einer Zeit, die von globalen Konflikten geprägt ist.
In Krakau war die Zusammenarbeit mit den anderen Freiwilligen eine prägende Erfahrung. Wir tauschten uns über unsere verschiedenen Kulturen aus und mussten oft mit kulturellen Sensibilitäten umgehen. Trotz interkultureller Spannungen und Diskussionen konnte ich wertvolle Beziehungen zu anderen Freiwilligen aufbauen, besonders durch unsere gemeinsamen Aufgaben während des Festivals. Meine Hauptaufgabe bestand darin, den Backstagebereich und die Künstler*innen zu betreuen, sowie die Veranstaltungen zu bewerben. Hierbei konnte ich meine Englisch-, Polnisch- und Hebräischkenntnisse verbessern.
Während des Festivals unterstützten wir verschiedene Veranstaltungen, von Workshops über Konzerte bis hin zu religiösen Zeremonien. Ich konnte dabei nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell viel lernen und mein Verständnis für die polnische Gesellschaft vertiefen. Krakau ist eine Stadt mit einer lebendigen diversen Kulturszene, die unbedingt erlebt werden will.
Das Projekt wurde vom europäischen Solidaritätscorps und Erasmus+ finanziert und ich kann dieses Modell nur empfehlen. Das gemeinsame Arbeiten mit jungen Menschen aus der ganzen Welt ermöglicht nicht nur das Kennenlernen der lokalen Kultur, sondern auch das Vertrautwerden mit interkulturellen Perspektiven.
Die Zeit in Krakau war insgesamt eine herausfordernde, aber äußerst bereichernde Erfahrung. Ich habe viel über interkulturelle Kommunikation gelernt und möchte in Zukunft noch sicherer und offener in ebensolche Kontexte eintreten.“