Praktikum im Rahmen des Parlamentarischen Partnerprogramms (Deutscher Bundestag – Parlamentarisches Patenschafts-Programm (PPP))


„Ich habe aus diesen vier Wochen wirklich sehr viel mitgenommen. Auf der einen Seite konnte ich wirklich viel von dem Wissen, das ich im Studium erlangt habe, anwenden. Dazu gehört nicht nur das Verständnis für die Deutsche und die amerikanische Kultur und was die beiden verbindet oder unterscheidet. Auch bei der Organisation der Sitzungen konnte ich Erfahrungen aus dem Studium anwenden und einen produktiven Input bieten.“

— Jette Windischmann


„Mein Name ist Jette Windischmann und ich studiere IKEAS mit den Schwerpunkten Angloamerikanische Kulturwissenschaften und Deutschlandstudien; bei meinem Nebenfach habe ich mich für Ethnologie entschieden. Nach meinem 6. Semester habe ich im Sommer 2024 ein vierwöchiges Praktikum im Rahmen des Parlamentarischen Partnerprogramms (Deutscher Bundestag – Parlamentarisches Patenschafts-Programm (PPP)) absolviert. Das PPP bietet deutschen und amerikanischen Schüler:innen die Möglichkeit, mit einem Vollstipendium ein Jahr in Deutschland bzw. Amerika zu verbringen. Da etwa 250 US-amerikanische Jugendliche nach Deutschland kommen, werden diese auf verschiedene Organisationen aufgeteilt, die Auslandsjahre anbieten. Ich war bei der Organisation Youth For Understanding und habe mit den anderen Teamer:innen 50 Jugendliche betreut.

Bevor die amerikanischen Schüler:innen in ihr Auslandsjahr starten können, absolvieren sie ein vierwöchiges Camp, in dem sie anfangen Deutsch zu lernen und zudem eine Art ‘Kulturunterricht’ erhalten. Letzteres wurde von mir und 9 weiteren Teamer:innen übernommen. In diesem Unterricht haben wir gemeinsam die Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und den USA erarbeitet. Besonders wichtig war es dabei, bei den Schüler:innen ein interkulturelles Feingefühl zu vermitteln. Deshalb beschäftigten wir uns jeden Tag mit anderen Themen. So sprachen wir darüber, wie das Schulsystem in Deutschland funktioniert, wie ein typischer Restaurantbesuch abläuft, wie man in Deutschland mit Zeit umgeht und was deutsche Jugendliche in ihrer Freizeit machen. Auch über Geschichte und Politik haben wir mit den Jugendlichen gesprochen und ihnen alle Fragen beantwortet, die sie in Bezug auf Deutschland hatten. Was bei diesen Seminaren genau vermittelt werden sollte, war vom Bundestag vorgegeben. Wie wir diesen Inhalt vermittelt haben, war jedoch uns überlassen und wir hatten viele Freiheiten, die Sitzungen selbst zu gestalten. Das hat mir besonders gut gefallen; wenn das Thema es erlaubt hat, konnte man Diskussionen zu diesem Thema anbieten. Besonders bleibt mir dabei in Erinnerung, wie wir die Schüler:innen mit Klischees konfrontiert haben, die Deutsche gegenüber Amerikaner:innen haben und mit denen sie in ihrem Auslandsjahr wahrscheinlich auch konfrontiert werden. Nach dem Deutschunterricht am Morgen und dem Kulturunterricht am Nachmittag haben wir zudem verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten. So konnten die Schüler:innen mit uns wandern gehen, Freundschaftsbänder knüpfen oder Yoga machen.

Ich habe aus diesen vier Wochen wirklich sehr viel mitgenommen. Auf der einen Seite konnte ich wirklich viel von dem Wissen, das ich im Studium erlangt habe, anwenden. Dazu gehört nicht nur das Verständnis für die Deutsche und die amerikanische Kultur und was die beiden verbindet oder unterscheidet. Auch bei der Organisation der Sitzungen konnte ich Erfahrungen aus dem Studium anwenden und einen produktiven Input bieten. Natürlich war es für mich auch sehr schön, vier Wochen lang fast ausschließlich Englisch zu sprechen (und von vielen Muttersprachler:innen berichtigt zu werden).

Auf der anderen Seite habe ich sehr viele interessante und unterschiedliche junge Menschen kennengelernt. 50 Jugendliche haben mir einen direkten Einblick in das Leben in den USA gegeben. Besonders bei den Gesprächen, die ich außerhalb der Sitzungen führen durfte, habe ich viel gelernt. Das Team war zudem jung und dynamisch und hatte selbst viel Auslandserfahrung, wovon wir uns erzählt haben und somit auch dazu lernen durften. Ich möchte trotzdem erwähnen, dass das Praktikum ein 24-Stunden-Job war. Wir waren vom Aufstehen bis zum Ins-Bett-Gehen Ansprechpartner:innen für die Jugendlichen. Wenn sie im Deutschunterricht waren, haben wir die Sitzungen vorbereitet, nachbereitet oder hatten Teamsitzungen. Auch am Wochenende haben wir den ganzen Tag ein Programm angeboten. Ich konnte mir zwar zwei Nächte, also drei Tage ‘Urlaub’ nehmen, in denen ich auch nach Halle gefahren bin, der Arbeitsaufwand sollte aber nicht unterschätzt werden. Trotzdem hat mich die Zeit im Praktikum sehr erfüllt. Es war zwar herausfordernd, jedoch wurde ich durch die ganzen neuen Eindrücke und das neue Wissen stets für meine Arbeit belohnt.“